„Ich kann mir die Übungen nicht merken“, „Oh, die Übung kenne ich schon, die habe ich schon bei …. gemacht“, „diese Übungen habe ich schon in einem Buch gesehen“ oder „Meine Yoga-Lehrerin sagt immer so …“  – diese Aussagen haben mich auch bewegt eine Yoya-Ausbildung zu starten.

Es geht nicht um die Übungen, sondern ausschließlich um deren Anleitung, ganz individuell auf die übende Person abgestimmt. Mit „Röntgenaugen“ sehen lernen, wie sich in der Tiefe der Muskulatur die Sehnen, Bänder, Knochen auf den Weg machen, ins Schwingen kommen, sich neu ordnen können, nach dem eigenen Körperprinzip.

Der Schlüssel ist, ganz individuell. Wer hat eigentlich die Körperformnorm erfunden? Warum glauben wir, dass unsere Knochen so aufgehängt sind, wie die üblichen Anatomie-Skelette? Wieso denken wir, dass es eine Norm gibt, mit der sich der Winkel des Oberschenkelhalses berechnen lässt und was ist, wenn ich nicht in diese Norm passe? Muss ich dann operiert werden, damit ich ein Normmensch werde?

Das Geheimnis der Ausbildung und auch das Ziel der Ausbildung liegt darin, die Individualität des Anderen und die meinige anzuerkennen. Gnädig mit sich selbst zu sein oder zu werden, um eben gnädig mit dem anderen umgehen zu können.

Zuerst geht es um die Haltung zu sich selbst und zu den anderen. Authentisch. Im Fluss. Weiter forschend, weiter lernend an sich selbst um ein „Mast eines Segelschiffes“ zu sein, woran sich jemand orientieren kann auf dem Weg zum eigenen Körperbewusstsein.

Dann geht es um Körperbewusstheit, stündlich, minütlich, sekündlich – immer. Ich bin mir meiner selbst bewußt. Aus diesem Bewußtsein heraus ist es möglich Übungen anzuleiten, die beim anderen ankommen, der andere kann sich selbst entdecken, den eigenen Körper erforschen, die eigene Bewegungsart entdecken, den eigenen Körper kennenlernen, der der nicht in die Norm passt.

Eine meditative Haltung einnehmen, um zu hören, was der andere Körper braucht, was er mir sagt. Ich höre zu und vertraue auf meine Hände. Dieses Vertrauen ist lernbar. Erst dann beschäftige ich mein Großhirn damit zu erklären, was ich hier gerade mache und warum und in welcher Reihenfolge und dessen Wirkung und Hintergrund.

Die Hintergründe – tiefes anatomisches Wissen, Spüren der Strukturen, Wissen der physiologischen körperlichen Abläufe und deren Störungen. Die Hinderungsgedanken aufspüren und einen gemeinsamen Weg gehen, damit umzugehen. Erst spüren, dann ins Bewußtsein führen. Meine Körperintelligenz ist größer als mein Großhirnbewußtsein, ich vertraue mir aus Erfahrung mit dem Wissen, dass diese Intelligenz immer richtig ist, im Sinne von bestem Wirkungsgrad in diesem Moment. UND jeder macht es sich eigen. Es gibt auch hier keine Norm – keine Methode – kein Muss. Hier gibt es entdecken, forschen, erfahren, lernen, üben, wieder verwerfen, neu beginnen, neu entdecken, anders rangehen – bis es stimmig ist – für mich – mein Weg.